RABIH ABOU-KHALIL
Seine CDs sind hochkarätige Highlights in den Sammlungen zahlreicher Musikliebhaber, wahre Stilikonen – musikalischer wie auch optischer Natur! Seine Konzerte sind großartige, hochvirtuose, weltmusikalische Höhepunkte zahlloser Festivals und Konzerttourneen. Soeben erschien, nach längerer Wartezeit, seine CD „The Flood and the Fate of the Fish“ bei enja records.
Rabih Abou - Khalil ist ein Grenzgänger zwischen den Welten der von traditioneller arabischer Musik und europäischer Klassik bis hin zum offenen Jazz. Gleich einem Wanderer zwischen den Kulturen verbindet der im Libanon geborene und nach langem Aufenthalt in Deutschland mittlerweile in Frankreich lebende Oud-Virtuose und Komponist, arabische, europäische und amerikanische Musik zu einer hochintelligenten Melange, fernab jeglicher Worldmusic-Moden. Unvoreingenommen, mit wachem Geist, hoher spielerischer und kompositorischer Kompetenz und einer guten Portion Humor gelingt es ihm auf außergewöhnliche Weise, die oftmals konträren Welten miteinander zu verschmelzen. So scharte er auch große Namen aus der Welt des Jazz wie Charlie Mariano, Kenny Wheeler oder Joachim Kühn um sich, aber auch Klassiker: das Ensemble Modern, das Balanescu Quartett, das Kronos Quartett oder das BBC Symphony Orchestra. Seine Arbeit ist so erfolgreich, dass ihm in einem Jahr gleich fünfmal der Jazz Award verliehen wurde; 2002 erhielt er eine Ehrenurkunde zum Preis der deutschen Schallplattenkritik für sein Gesamtwerk.
Seine komplexen Kompositionen vereinen arabische Metren und Tonskalen wie auch ausgeprägte Improvisationen. Das Ergebnis ist eine frische Musik, faszinierend komplex, mitreißend virtuos, hochsinnlich.
Das Rabih Abou-Khalil Trio besteht aus:
Rabih Abou-Khalil, oud
Jarrod Cagwin, drums
Mateusz Smoczynski, violin
Das Rabih Abou-Khalil Quintett wird ergänzt mit:
Krzysztof Lenczowski, cello
Elina Duni, voc
Rabih Abou-Khalil und Elina Duni
Rabih Abou-Khalils neuestes Projekt dürfte eines seiner außergewöhnlichsten sein - und das bei einem Musiker und Komponisten, der in seiner Ausnahmekarriere bereits eine Überraschung nach der anderen produziert hat. Trotz der ungewöhnlichen Instrumentalkombinationen wie etwa Tuba mit Mundharmonika, oder Streicher mit Rahmentrommeln und Oud, oder Kompositionen für Bigband, und einer Stummfilmvertonung mit Symphonieorchester ("Nathan der Weise", 1922) hat Abou-Khalil den verschiedensten Projekten immer wieder seinen eigenen unverwechselbaren Stempel aufgedrückt.
Aufgewachsen im Libanon hatte Abou-Khalil schon seit frühester Kindheit Kontakt mit Kunst - und zwar sowohl mit Musik, als auch mit der Dichtkunst. Sein Vater war Dichter und sprach acht Sprachen, die er sich selber angeeignet hatte, seine Mutter beherrschte sechs. Die Liebe zur Dichtung ist bei Rabih tief verwurzelt. Vor allem die deutsche Sprache und ihre Schriftsteller haben ihn schon vor seiner Ankunft in Deutschland in den 70er Jahren begeistert. Neben Goethe und Schiller gilt seine Liebe vor allem Friedrich Rückert, Christian Morgenstern und Joachim Ringelnatz.
Mit dem unverwechselbaren Stil, der trotz seiner komplexen Rhythmik und seiner ungewöhnlichen melodischen Verschlungenheit gleichzeitig fremd und seltsam vertraut wirkt, vertonte er an die vierzig Gedichte. Dafür suchte er sich nicht nur deutsche, sondern auch französische und portugiesische Gedichte aus – mit Vorliebe Werke von Paul Verlaine, Arthur Rimbaud und Théophile Gautier.
Abou-Khalils Kompositionen sind eng mit dem Gehalt, dem Rhythmus und dem Klang der Gedichte verbunden. Sein tiefes Verständnis für die Poesie und seine Liebe zu der Sprache als Ausdruckskunst sind hier klar zu erkennen. Das Wort wird nicht in die Melodien gezwungen, vielmehr wird die Musik um die Wörter herum komponiert. Wechselt der Wortklang, so folgt ihm die Musik, ändert sich die Metrik, so folgt ihr entsprechend der Rhythmus; nichts wird in ein Korsett gezwungen, alles wirkt, als könnte es nicht anders geschrieben werden als genau so, wie es hier geschehen ist. Dies hat aber auch zur Folge, dass die Musik manchmal abenteuerlich schwer zu singen und zu spielen ist und bei den Interpreten höchste Virtuosität, Verständnis und eine offene Flexibilität voraussetzt. Ein solches Projekt verlangt nach einer ganz speziellen Art von Musikern. Für Abou-Khalil lag die größte Schwierigkeit weniger in der Komposition als vielmehr in der Wahl der Mitstreiter.
Rabih Abou-Khalil hatte schon immer ein besonderes Feingefühl dafür, die richtigen Musiker für seine diversen Projekte zu finden. Um seine Lieder stilgerecht zu interpretieren, suchte er bereits seit Jahren eine geeignete Stimme. Dabei galt für ihn auch hier die Maxime, dass ein Mitmusiker mehr als nur interpretatorisch wirken muss. Vielmehr sollte jede neue Zusammenarbeit zu einem Ergebnis führen, das mehr ist als die Summe seiner Teile. Mit der albanischen Ausnahmesängerin Elina Duni traf er nun auf die Richtige: Wie Abou-Khalil ist Elina Duni vielsprachig. Sie singt mühelos französisch, englisch, deutsch, albanisch und italienisch. Zudem ist ihr Gefühl für die komplexen ungeraden und ständig wechselnden Rhythmen in Abou-Khalils Musik geradezu atemberaubend. Die verschlungenen Melodien und außerordentlichen Intervalle meistert sie mit einer Leichtigkeit und Intensität, die den Hörer sofort in den Bann zieht. Als hätte sie diese Musik schon immer gesungen, wird sie ihr nicht nur gerecht, sondern gibt jedem Lied eine zusätzliche Dimension. Ihre Vokalimprovisationen sind nie Selbstzweck, sondern dienen dem Ausdruck und dem emotionalen Gehalt der Lieder. Elina Duni ist die perfekte Wahl für diese Zusammenarbeit.
Rabihs alter Vertrauter und Begleiter am Schlagzeug und an den Rahmentrommeln, der Amerikaner Jarrod Cagwin, ist auch hier wieder mit von der Partie. Nach 25 Jahren Zusammenarbeit kennt er diese Musik wie kein anderer und ist kaum noch wegzudenken.
Neu dabei sind Mateusz Smoczynski an der Violine und Krzystof Lenczowski am Violoncello aus Polen. Die beiden Virtuosen, die sich als Mitbegründer des Atom String Quartet weltweit einen Namen gemacht haben, geben der Musik eine melodische und rhythmische Tiefe, die sich nahtlos mit der Stimme Elina Dunis verbindet. Das Ergebnis ist eine homogene Musik, die einen ganz eigenen Charakter entwickelt - eine Musik, die man mit nichts anderem vergleichen kann, außer mit sich selbst.
Dies ist ein wahrhaft außergewöhnliches, geradezu surrealistisches Projekt: Ein libanesischer Komponist und Oud-Spieler bringt eine albanische Sängerin, zwei Streicher aus Polen und einen amerikanischen Schlagzeuger zusammen, um deutsche und französische Literatur zu interpretieren. Dies ist “Weltmusik” im wahrsten Sinne des Wortes.
Video: Rabih Abou-Khalil mit Elina Duni
Rabih Abou-Khalil Plakat
Rabih Abou-Khalil Trio
12.05.2023 | CH-Basel | Casino (Quintett mit K. Lenczowski (cello) + E. Duni (voc)) | Tickets |
16.07.2023 | D-Blaubeuren | Klosterkirchensaal Festival | |
08.12.2023 | D-Reutlingen | FranK | |
09.12.2023 | A-Innsbruck | Treibhaus | |
10.12.2023 | A-Wien | Porgy & Bess | |
12.12.2023 | D-München | Unterfahrt | |
14.12.2023 | D-Mainz | Frankfurter Hof | |
02.02.2024 | D-Freiburg | Jazzhaus |